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Selbstbildnis

Georg Chaimowicz, Selbstbildnis, 1957, Mischtechnik auf Leinwand, 100,5 x 80,5 cm, Artothek des ...
Selbstbildnis
Georg Chaimowicz, Selbstbildnis, 1957, Mischtechnik auf Leinwand, 100,5 x 80,5 cm, Artothek des ...
Georg Chaimowicz, Selbstbildnis, 1957, Mischtechnik auf Leinwand, 100,5 x 80,5 cm, Artothek des Bundes, Dauerleihgabe im Belvedere, Wien, Belvedere, Wien, Inv.-Nr. Lg 632
Diese Bilddateien werden ausschließlich für privaten Gebrauch zur Verfügung gestellt. Für jegliche Art von Veröffentlichung/ kommerzieller Nutzung kontaktieren Sie bitte unsere Reproabteilung.
  • Datierung1957
  • Künstler*in (1929 Wien – 2003 Wien)
  • ObjektartGemälde
  • Material/TechnikMischtechnik auf Leinwand
  • Maße
    100,5 x 80,5 cm
  • SignaturSign. und dat. links oben: Chaimowicz / 57
  • InventarnummerLg 632
  • Standort Derzeit nicht ausgestellt
  • CreditlineArtothek des Bundes, Dauerleihgabe im Belvedere, Wien
  • Inventarzugang1960 Dauerleihgabe Artothek des Bundes
  • Die Verfolgung durch die Nationalsozialisten sollte das Leben und das künstlerische Schaffen von Georg Chaimowicz wesentlich prägen. Im Alter von zehn Jahren gelingt ihm gemeinsam mit seiner Familie über Brünn, Prag und Amsterdam die Flucht nach Bogotá (Kolumbien). Bereits in der Wiener Zeit beginnt er, sein Erleben der Welt zeichnerisch festzuhalten, in Bogotá besucht er dann u. a. die Escuela de Bellas Artes. Nach der Rückkehr nach Wien studiert Chaimowicz von 1949 bis 1956 an der Akademie der bildenden Künste bei Sergius Pauser und Herbert Boeckl und entwickelt ausgehend von einem dunklen expressionistischen Realismus seinen ganz eigenen, von der Farbe Weiß dominierten Suprematismus. Als politisch-satirischer Zeichner engagiert er sich zudem gegen antisemitische und faschistische Kontinuitäten in der von Verleugnung durchdrungenen österreichischen Gesellschaft. Das Selbstbildnis von 1959 ist charakteristisch für das Frühwerk des Künstlers: Aus dem dunkelgrau-schwarzen, pastos aufgetragenen Hintergrund ist eine physiognomische Kontur herausgearbeitet, deren kräftiges schwarzes Lineament auf die Beschäftigung mit dem Strich und dem Zeichnerischen verweist. Gleichzeitig erscheint die Kopfpartie, wie bei vielen Porträts dieser Periode, undefiniert, ja in Auflösung begriffen, was eine psychische Deutung nahelegt und vom Ringen um Existenz und Identität nach der Shoa zeugt.

    [Luisa Ziaja, 5/2017]