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François Duquesnoy

Joseph Hauzinger nach François Duquesnoy, Kinderbacchanal, 1781, Öl auf Leinwand, 100 x 150 cm, ...
François Duquesnoy
Joseph Hauzinger nach François Duquesnoy, Kinderbacchanal, 1781, Öl auf Leinwand, 100 x 150 cm, ...
Joseph Hauzinger nach François Duquesnoy, Kinderbacchanal, 1781, Öl auf Leinwand, 100 x 150 cm, Belvedere, Wien, Inv.-Nr. 4083
Dieses Werk ist Teil der Open Content Policy des Belvedere, ist zum Download freigegeben und unterliegt der Creative Commons Lizenzvertrag Creative Commons License CC BY-SA 4.0.
    1597 Brüssel – 1643 Livorno
    SterbeortLivorno, Toskana, Italien, Europa
    GeburtsortBrüssel, Brüssel-Hauptstadt, Belgien, Europa

    * vor 12.1.1597 (getauft) Brüssel, † 19.7.1643 Livorno (Toskana).

    War bei seinem Vater, Jérôme Duquesnoy l'Ancien, in der Lehre. Alle Werke aus der Zeit vor 1618 sind verschollen. 1618 erhält er von Erzherzog Albert ein Stipendium für ein zweijähriges Studium in Rom. Nach Ablauf des Stipendiums bleibt Duquesnoy in Rom. 1643 verlässt er auf Einladung von Ludwig XIII. Rom, stirbt jedoch auf dem Weg nach Frankreich in Livorno.

    In seinen ersten Jahren in Rom versucht er sich mit kleinplastischen Arbeiten aus Ton, Holz, Elfenbein und Bronze den Lebensunterhalt zu verdienen. Viele dieser Arbeiten sind nur in Kopien überliefert. In der Zeit um 1623 erhält Duquesnoy den Auftrag für seine erste große Marmorarbeit "Venus, Armor stillend" (verschollen).

    Duquesnoy erhält Aufträge vom Konnetabel Filippo Colonna, über den der Papst Urban VIII. Barberini auf ihn aufmerksam wird und bei ihm eine Figur und ein Kruzifix erwirbt.

    1625–1628 arbeitet er am Baldachin im Petersdom mit: unter der Leitung von Bernini fertigt er zusammen mit Giuliano Finelli und Andrea Bolgi die Putti für die geschwungenen Säulen, die Engel und die Christusfigur für die Bekrönung.

    Duquesnoy restaurierte auch antike Statuen und fertigte verkleinerte Fassungen von Antiken an. Zwischen 1625 und 1630 entstanden eine Vielzahl an Puttenfiguren aus.

    In den 1630er Jahren beginnt eine neue Phase: Duquesnoy ist nun Mitglied der Accademia di S. Luca, der Accademia dei marmorari und der deutsch-flämischen Institutionen. 1629 erhält er zwei Großaufträge: eine der vier Kolossalstatuen für die Vierungspfeiler im Petersdom (Hl. Andreas), eine Marmorstatue der Hl. Susanna für die Kirche S. Maria di Loreto.

    In den Jahren von 1627/1628 bis 1635 arbeitet Duquesnoy an einer Reihe von Marmorbüsten (teilweise mit umstrittener Zuschreibung).

    Die Figur des Kleinkindes ist ein vorherrschendes Sujet in seinem Werk: Duquesnoy setzt Putti unter anderem für Epitaphien ein.

    Als Gegenstück zu einem antiken Herkules gestaltet er "Merkur und Amor" aus Bronze, später wandelt er die Plastik zum Modell für "Apollo und Amor" ab. Einige Zuschreibungen erfolgen durch stilistische Vergleiche mit dieser Bronzeplastik.

    Duquesnoy fertigte auch einige Andachtsfiguren für private Auftraggeber (Louis Hesselin, Königin von England, Kardinal Camillo Massimo), die durch Repliken überliefert sind.

    Zählt trotz zahlenmäßig geringen Oeuvres neben Mochi, Bernini und Algardi zu den wichtigsten römischen Bildhauern des 17. Jahrhunderts.

    [aus: Boudon, M., in: Saur (Hrsg.): Allgemeines Künstlerlexikon, Bd. 31, München, Leipzig 2002, S.105–109]