"Hauptmeister der belgischen Bildhauerei des 19. Jahrhunderts. Daneben Historien- und Genremaler. Wurde anfänglich von seinem Bruder Jean-Baptist unterrichtet. Später nahm Constantin Meunier Unterrichtsstunden bei dem Bildhauer C. A. Fraikin und bei dem Maler F. J. Navez. Nach konventionellen Anfängen in der Malerei wandte sich Meunier 1857 unter dem Einfluß F. Millets dem Realismus zu. Um 1880 kam es zu einer Aufhellung seiner Farbpalette und zum Übergang zur impressionistischen Malweise. In den 80er Jahren nahm Meunier auch die Bildhauertätigkeit wieder auf und wurde zum Darsteller des Arbeitertums. Seine realistischen Skulpturen bedeuten gleichsam eine symbolische Erhöhung des einfachen Arbeiters. 1887–95 war Meunier als Professor für Malerei an der Kunstschule in Löwen tätig kehrte später aber wieder nach Brüssel zurück."

[aus: Holaus, Bärbel (Bearb.)/ Hülmbauer, Elisabeth (Bearb.)/ Wöhrer, Claudia (Bearb.): Kunst des 19. Jahrhunderts. Bestandskatalog der Österreichischen Galerie des 19. Jahrhunderts, Bd. 3: L-R, hrsg. v. d. Österreichischen Galerie Belvedere, Wien 1998 S. 81]