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Margaret MacDonald Mackintosh

Margaret MacDonald-Mackintosh, Junirosen, 1898, Bleistift und Wasserfarbe auf Papier, 103 x 45  ...
Margaret MacDonald Mackintosh
Margaret MacDonald-Mackintosh, Junirosen, 1898, Bleistift und Wasserfarbe auf Papier, 103 x 45  ...
Margaret MacDonald-Mackintosh, Junirosen, 1898, Bleistift und Wasserfarbe auf Papier, 103 x 45 cm, Belvedere, Wien, Inv.-Nr. 556
Dieses Werk ist Teil der Open Content Policy des Belvedere, ist zum Download freigegeben und unterliegt der Creative Commons Lizenzvertrag Creative Commons License CC BY-SA 4.0.
    1864 Tipton – 1933 London
    SterbeortLondon, England, Großbritannien, Europa
    GeburtsortTipton, West Midlands, Großbritannien, Europa

    Margaret Macdonald Mackintosh zählt zu den bedeutendsten Vertreter*innen des „Glasgow Style“, der sich aus der Arts-and-Crafts-Bewegung entwickelte und Einflüsse des Jugendstils, derjapanischen Kunst und der keltischen Kultur aufweist. Die schottische Variante des Modern Style zeichnet der Einsatz frei fließender Linien, manieristischer Figuren sowie vereinfachter geometrischer Muster aus. In ihrem Schaffen überwand Macdonald die Grenzen zwischen angewandter und autonomer Kunst. Ihr Œuvre umfasst Aquarelle, Grafiken, Gesso-Tafeln sowie Metall- und Textilarbeiten, die vielfach in Zusammenarbeit mit ihrer jüngeren Schwester Frances Macdonald MacNair und ihrem Ehemann Charles Rennie Mackintosh entstanden.

    Macdonald wurde 1864 in Tipton, Großbritannien, als Tochter von Frances Grove Hardeman und John Macdonald geboren. Die wechselnden beruflichen Betätigungsfelder des Vaters führten zu häufigen Umzügen innerhalb der englischen Midlands, bis die Familie schließlich 1890 in Glasgow sesshaft wurde. Dort schrieben sich Margaret und Frances im selben Jahr an der progressiven Glasgow School of Art ein, die eine Vorreiterrolle in der Vermittlung von Kunsthandwerk und Design einnahm.

    Mitte der 1890er-Jahre lernten die Schwestern Charles Rennie Mackintosh und Herbert MacNair kennen, die zur damaligen Zeit im Glasgower Architekturbüro Honeyman and Keppie tätig waren. Die Werke der beiden Künstler*innenpaare, die auch unter dem Namen „The (Glasgow) Four“ bekannt wurden, fanden bereits zu jener Zeit über internationale Zeitschriften wie „The Studio“ Verbreitung. Macdonalds Schaffen der 1890er-Jahre bestimmte ein breit gefächertes Repertoire innovativer Aquarelle, Grafiken sowie Metall- und Textilarbeiten. Diese lassen einen hohen Grad an Stilisierung menschlicher und pflanzlicher Formen erkennen und zeugen vom Einfluss zeitgenössischer Künstler*innen wie Jan Toorop oder Aubrey Beardsley sowie der japanischen Kunst. Bereits 1898, mit 34 Jahren, wurde Macdonald in die Royal Scottish Society of Painters in Watercolour aufgenommen.

    1899 ehelichte die jüngere Schwester Frances ihren Künstlerkollegen Herbert MacNair und zog daraufhin nach Liverpool. Im August des folgenden Jahres fand die Heirat von Margaret Macdonald und Charles Rennie Mackintosh statt, die bis 1914 in Glasgow wohnhaft blieben. Ebenfalls 1900 präsentierten die Ehepaare auf Einladung der Wiener Secession eine Kollektion ihrer Arbeiten in deren VIII. Ausstellung – darunter Macdonalds „The May Queen“ („Die Maikönigin“; 1900) und Mackintoshs „The Wassail“ („Frühlingsfest“; 1900). Auf die Zusammenarbeit an diesen beiden Gesso-Friesen, die Auftragsarbeiten für Miss Cranston’s Tea Room in der bekannten Glasgower Einkaufsstraße Ingram Street bildeten, folgten weitere gemeinsame Projekte wie der Wettbewerbsbeitrag „House for an Art Lover“, das „Rose Boudoir“ in Turin und der „Room de Luxe“ in den Willow Tea Rooms in Glasgow. Fritz Wärndorfer, Mäzen und Mitbegründer der Wiener Werkstätte, beauftragte Mackintosh 1902 mit der Ausstattung des Musiksalons seiner Villa im 18. Wiener Gemeindebezirk, wofür Macdonald einen Fries nach Motiven von Maurice Maeterlincks „Die sieben Prinzessinnen“ (1906; heute MAK – Museum für angewandte Kunst, Wien) anfertigte.

    Ab etwa 1909 reduzierte Macdonald ihr künstlerisches Schaffen, was zum Teil auf ihre Gesundheit sowie auf die stockende Karriere ihres Mannes zurückzuführen war. Aus der Zeit, die das Paar 1914/15 in Walberswick verbrachte, hat sich nur das Gemälde „The Little Hills“ (um 1914/15; Hunterian Art Gallery, University of Glasgow) erhalten. In den darauffolgenden Jahren in London beschäftigte sie sich mit dem Entwurf von Textilien und setzte die Aquarellmalerei fort. Aus der Zeit von 1923 bis 1927, als das Künstlerpaar in Frankreich ansässig war, ist kein Werk bekannt.

    Nach Mackintoshs Tod im Jahr 1928 reiste Macdonald zwischen Frankreich, Monaco und England hin und her. Von wiederkehrenden Krankheitsschüben geplagt kehrte sie im Dezember 1932 in ihr Atelier im Londoner Stadtteil Chelsea zurück, wo sie am 7. Jänner 1933 verstarb.

    Verwendete Literatur:

    Helland, Janice: The Studios of Frances and Margaret Macdonald, Manchester 1995